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Drehorgel im Wandel der Zeit

Die Drehorgel, oder früher auch der Leierkasten genannt, ist ein Instrument, das sofort fasziniert, zum Stehenbleiben verleitet, zum Nachdenken oder einfach zum Träumen anregt. Über die Herkunft des alten Leierkasten ist man sich nicht ganz einig. Das hängt u. a. damit zusammen, dass man sie oft als ein Instrument der mittellosen Leute, der Hinterhöfe, der Bettler und Landstreicher wahrgenommen hat, über die man nicht so gerne spricht. Dennoch kann man sagen, dass die Drehorgel in Deutschland ca. 230 Jahre alt ist. Die ersten Manufakturen sollen sich in den 90-ziger Jahren des 18. Jahrhunderts organisiert haben.(ca.1790). Der erste Drehorgelbauer, der in Deutschland namentlich erwähnt wird, ist Daniel Silbermann aus der berühmten Orgelbauerfamilie Silbermann, ein Neffe des "Königs der Orgelbauer", Gottfried Silbermann.

Die Drehorgel gehört zur großen Familie der Orgeln und steht also in der Tradition der ältesten Musikinstrumente, die wir kennen. Schon im letzten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung verstanden Hirten aus den verschiedensten Kulturkreisen die Kunst, allerlei Rohr und Ruten Pfeifen zu schneiden und sie nach und nach zu anspruchsvollen Instrumenten zu entwickeln. Die Panflöte gehörte ebenso dazu wie der Dudelsack. Im Mittelalter baute man kleine, tragbare Orgeln, die sogenannten Portative. Zu beiden Seiten einer Pfeifenreihe waren die Tastatur und der Blasebalg angeordnet.

Neben der Orgel hat die Drehorgel noch einen anderen „Ahnherrn“, nämlich die mechanischen Musikinstrumente, deren automatische Wiedergabe von einer Stiftwalze gesteuert wurde. Auf diese Weise betätigte man Glockenspiele, seit dem 16. Jahrhundert auch automatische Orgeln, von denen die mit einem Uhrwerk verbundenen Flötenuhren besonders bekannt und beliebt waren. Kein Wunder also, dass große Komponisten wie Bach, Haydn oder Mozart Stücke für Flötenuhren oder tragbare Konzertorgeln schrieben.

Die vor etwa 120 Jahre erfundene Lochkarte, von der schließlich die ganze Bürotechnik revolutioniert wurde, erwies sich auch für die mechanische Musikwiedergabe als äußerst nützlich. Jetzt konnte man ein ganzes Konzert auf einem Papierstreifen festhalten, vor allem, musste man es nicht mehr kürzen, was bei der guten alten Stiftwalze mit ihrer begrenzten Oberfläche unerlässlich war. Nach diesem entscheidenen Schritt nahm der Drehorgelbau einen enormen Aufschwung. Immer größere Orgeln wurden gebaut, für den Kirmesplatz und für Konzerte.

Im Schwarzwald galt Waldkirch als Drehorgelzentrum, aber auch in Holland, und Frankreich wurden Drehorgeln gebaut. Aus Böhmen, Italien und England kamen neue kleine Hand-Drehorgeln dazu. Berlin, Leipzig, Prag und Paris galten als Lieferorte von besonderer Qualität. Zur damaligen Zeit waren die Leierkästen eine der wenigen Möglichkeiten, Volksmusik in die Dörfer und Städte zu bringen, denn es gab noch kein Grammophon und kein Radio. Manche Orgeln waren derart laut und noch dazu verstimmt, dass die vielen umherziehenden Straßenmusikanten nicht immer gern gesehen waren. „Orgue de Barbarie“ sagte man in Frankreich, was soviel heißt wie barbarische Orgel.

Nach dem Krieg 1870 bekamen viele Invaliden vom Staat eine Drehorgel zur Verfügung gestellt, um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ein Heer von umherziehenden Spielern brachteDrehorgel immer mehr in Verruf. Der Begriff „Leierkasten“ war in damaliger Zeit gut nach zu vollziehen. Die Entwicklung dieser mechanischen Musikinstrumente hielt bis Anfang des 20. Jahrhunderts an und erreichte einen staunenswerten Stand. Dann kam die Zeit der Grammophone und des Radios, das Interesse an der Drehorgel nahm immer mehr ab und der Drehorgelbau kam um 1930 fast zum Erliegen – die Orgeln verschwanden so gut wie ganz von den Kirmesplätzen und Straßen. Erst nach 1945 fingen einige wenige noch übriggebliebene Drehorgelbauer langsam wieder an, noch vorhandene Instrumente zu reparieren und zu neuem Leben zu erwecken.

In Waldkirch und Frankfurt wurden auch wieder kleinere Lochbandorgeln gebaut. In Holland, wo man bald erkannt hatte, dass die noch vorhandenen großen Straßenorgeln erhalten bleiben müssten, wurde ein Verein zur Erhaltung solcher Instrumente gegründet. Auch in anderen europäischen Ländern kam wieder Leben in die Drehorgelszene.

1969 gründete sich der älteste Drehorgelverein in Deutschland, der "Club Deutscher Drehorgelfreunde e. V" (CDD), der sich der Erhaltung mechanischer Musikinstrumente widmete und schon bald Mitglieder aus aller Welt hatte. Immer mehr Städte und Gemeinden veranstalteten Drehorgelfestivals, zu denen Spieler mit alten und neuen Instrumenten zusammen kamen und die Besucher mit ihren Liedern erfreuten.

In den 70-er Jahren kam Orgelbaumeister Josef Raffin mit einer Drehorgel in Berührung und war sofort von ihr fasziniert. Es wuchs nach und nach der Wunsch, eine Drehorgel auf der Basis neuester Technologie zu entwickeln, die in der Mechanik, dem Klang und der Qualität keine Wünsche mehr offen ließ. So entstand eine kleine, wohlklingende, bezahlbare Drehorgel, die schon bald hundertfache Anhänger fand. Die individuelle Gestaltungsmöglichkeiten des Gehäuses und die umfangreiche Produktpalette fanden Anhänger in der ganzen Welt.

Aber nicht nur auf der Straße versprühte die Drehorgelspieler ihren ganz eigenen Charme, sondern - durch ihren Klang, der an eine Kirchenorgel erinnert - fand sie in letzter Zeit wieder vermehrt Einzug in Kirchen und Konzerträumen. In Gottesdiensten übernehmen sie die Begleitung der Gemeinde, von Instrumenten und Chören und umrahmen würdevoll die heiligen Handlungen. Das Musikrepertoir hat sich dadurch verändert. Aus den alten Küchenliedern sind klassische Werke und Kirchenmusik geworden, die bei den Zuhörern großes Erstaunen auslösen.

Immer mehr Drehorgelfreunde berichten von wunderbaren Begegnungen mit Menschen in Senioren- oder Behindertenheime, in denen sie mit ihren Drehorgeln singen und spielen und wundersame Reaktionen und Emotionen auslösen. Sogenannte "Therapie-Clowns" helfen kranken Kindern mit der Drehorgelmusik, ihren Schmerz für ein paar Augenblicke zu vergessen.

Besonders bei der jüngeren Generation kommen Musikstücke aus Pop,Rock und Schlager besonders gut an. Längst spielen die Drehorgeln auch Stücke von ABBA, den Beatles, Michael Jackson, Vangelis, Udo Jürgens, Helene Fischer, Andrea Berg und vielen anderen Künstlern. So buchen Veranstalter gezielt Drehorgelspieler und erleben eine gelungene Veranstaltung!

Der gute, alte Leierkasten hat sich zum Musikinstrument gewandelt, der in jedem Wohnzimmer, sowie in traditionellen Anwesen ein wunderschönes Schmuckstück darstellt und mit seinen warmen Klängen zum Highlight auf jedem Fest wird. Neueste Musikrollen in der Karaoke-Version, bei denen der Text zum Mitsingen auf dem Band steht, veranlassen den Spieler live mitzusingen und erfreuen sich einer wachsenden Fan-Gemeinde. Filme und Berichte werden in den Sozialen Netzwerken geteilt und sorgen für zahlreiche Besucher bei den Drehorgelveranstaltungen. Durch das Internet entstehen inzwischen viele, internationale Verbindungen und Freundschaften.

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Die Drehorgeln mit immer neuen Designs werden immer mehr zum Blickfang. Die Wertbeständigkeit der hochwertigen Instrumente stellt darüber hinaus eine lukrative Wertanlage dar, die Menschen über mehrere Generationen Freude bringt und verbindet.